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Wettbewerb: 2006
Bauherr: Evangelisches Waldkrankenhaus, Spandau
Nutzung: Altenpflegeheim
Bruttogeschossfläche: 5000 m²
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Seniorenzentrum Spandau
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Unterm Dach des Waldes
Neubau eines Pflegeheimes mit 76 Plätzen in Kleinwohngruppen als Erweiterung des Pflegewohnhauses am Evangelischen Waldkrankenhaus Spandau.
Die Positionierung des Gebäudes auf dem Grundstück folgt der Leitidee, eine harmonische Beziehung zur Umgebung zu erzeugen indem sich die weiche Gebäudeform frei auf dem Grundstück platziert.
Durch diese Lage ergeben sich ein großzügiger Eingangsbereich zur Erschließungsstrasse und ein geschützter, durch Vegetation abgetrennter Bereich im Osten des neuen Pflegeheimes.
Die Bewohnerzimmer verteilen sich entlang des geschwungenen Ganges auf die Ost- und Westflanke des Gebäudes. In den Gebäudespitzen, die nord - und südorientiert sind, befinden sich die Gemeinschaftsbereiche, die im Zusammenspiel mit den Lichthöfen Schwerpunkte, auf dem Rundweg durchs Haus, setzen. Diese funktionalen Bereiche, die die gemeinschaftlichen Nutzungen beherbergen, haben immer einen Außenbezug, da sie entweder an der Außenfassade oder aber an einem Lichthof liegen.
Die Lichthöfe gliedern das Gebäudevolumen und schaffen Aufenthaltsqualitäten in den Flurzonen sowie Sichtbeziehungen innerhalb einer Wohngruppe, aber auch zwischen den Geschossen. Sie sind nicht mit Nutzungen belegt, dienen jedoch zur natürlichen Belüftung und Belichtung des kompakten Gebäudevolumens. Um das Bild des Waldes in das Gebäudeinnere zu transportieren, ist die gläserne Haut der Lichthöfe mit einem Baummotiv bedruckt. Abends werden die Höfe leicht beleuchtet sein, so dass sie auch dann zur Orientierung und Übersicht innerhalb des Gebäudes beitragen können.
Die Anlage des Evangelischen Waldkrankenhauses in Spandau ist von Funktionsgebäuden geprägt, die die Sprache ihrer Zeit sprechen und in der Addition die Identität des Krankenhauses definieren.
Das einprägsamste Bild der Anlage ist die Verknüpfung von Architektur und Landschaft, einer Landschaft glazialen Ursprungs mit sandigem Boden, bewaldet mit Pinus Silvestris. Die schützenden Kronen der Bäume ergeben ein luftiges Dach, die Baumstämme erzeugen einen vertikalen Rhythmus, der durch die Lichtstrahlen der Sonne belebt wird. Darunter und dazwischen befinden sich die unterschiedlichen Gebäude des EWK.
Durch die funktionale Optimierung der Gebäude treten die Außenbereiche in den Hintergrund und erzeugen ein räumliches Kontinuum zwischen Wald und Anlage, Objekt und Fläche, das Architektur und Landschaft miteinander verschmelzen lässt.
Die Erschließungswege flankieren die Gebäude und erfüllen ebenfalls die funktionalen Anforderungen des Geländes, sodass sich ein hierarchisches Geflecht ergibt, das einer kleinen „Wald-Stadt“ ähnelt.
Die Urcharakteristika des Ortes werden als Grundlage für die Architektur des neuen Pflegeheimes herangezogen, um das Gebäude wie selbstverständlich in den Kontext einzubetten.