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Projekt: 2012
Landschaftsplanung: Stanka Landschaftsplanung
Auslober / Auftraggeber: Freie und Hansestadt Hamburg
Nutzung: Wohnungsbau/ Nahversorgung/ Naherholung
Gebietsgröße: 27 ha
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Hebebrandquartier in Hamburg-Nord
Das neue Hebebrandquartier wird zwischen der City Nord und Barnbeck vermitteln.
Es bildet ein Scharnier zwischen den beiden benachbarten Stadteilen, die sich ideologisch unterschiedlich zur Stadt positionieren. Vom städtischen Gewerbe, über die Körnung der Bebauungsstruktur bis hinein in die architektonisch, atmosphärischen Qualitäten, sind die Stadtteile den entsprechenden Epochen klar zu zuordnen.
Diese Divergenzen sollten in dem neuen Quartier einen eigenen Charakter entwickeln und zu einer Identität führen, die empathisch und räumlich mit der Nachbarschaft kommuniziert. Funktional wird die Wohnstruktur Barmbecks fortgeführt während die Proportionen des öffentlichen Raumes und der Baublöcke die Nähe zur City Nord suchen.
Den Rahmenplan als Ausgangspunkt nehmend, wird die angedachte Erschließungsstraße zur neuen Mitte erweitert, indem sie um eine räumlich großzügige, urbane Qualität bereichert wird, die Barmbecker Terrassen.
Eine Hauptaufgabe des Entwurfes liegt in der Verknüpfung des neuen Hebebrandquartiers mit seiner Umgebung. Die Erschließung erfolgt auf unterschiedlichen Ebenen, für unterschiedliche Arten der Fortbewegung. Radfahrer, Fußgänger, S-Bahn Nutzer und Autofahrer betreten das Gebiet durch unterschiedliche Torsituationen, um dann in die neue Mitte zu gelangen. Neben diesem urbanen Aufenthaltsort, gibt es aber auch die Aufenthaltsorte in der Landschaft, die zum Verweilen einladen. Anders als die City Nord, sollte das Hebebrandquartier nicht monofunktional geplant werden, sondern ähnlich einer gewachsenen Stadtstruktur, wollen wir es als funktionale Schichtung verstehen. Die städtebauliche Konzeption des Hebebrandquartiers basiert auf dem vorgegebenen Rahmenplan und verändert diesen, wie eine bewegliche Masse, um eine starke räumliche Identität sowie eine klare einheitliche Dichte zu entwickeln. Das neue Quartier liegt im Grünen. Es definiert das nördliche und das südliche Quartier zu Inseln im Grünen. Der Außenraum wird vom reinen Straßenraum, wie momentan im Rahmenplan definiert, zu einem größeren, öffentlichen Raum entwickelt. Im gesamten Quartier gruppieren sich die Blöcke um diesen öffentlichen Raum. Der Raum hat jedoch nicht nur die Funktion eine Mitte zu definieren sondern auch eine Brücke zu den zwei benachbarten Quartieren zu schlagen, die durch teils stark befahrenen Straßen vom neuen Hebebrandquartier getrennt liegen.
Programm
Die soziale Durchmischung des neuen Hebebrandquartieres wird innerhalb der Struktur des einzelnen Blockes angestrebt. Die Bebauungsart in den beiden Teilbereichen ist jedoch unterschiedlich. Das gößere Quartier im Norden beherbergt einen höheren Anteil sozialen Wohnungsbaus. Das südliche Quartier, wo die Blöcke kleiner, intimer und weniger hermetisch sind, eignet sich für Wohngruppenprojekte in offener Bauweise. Ein Einkaufszentrum die „Weinberg Terrassen“ in dem abgestuften Gebäude, ist als Nahversorgungszentrum im nördlichen Bereich, direkt am Quartierseingang geplant. Dieses Gebäude definiert auch den räumlichen Anschluss nach Norden. Der südliche Eingang dieses Teilbereiches, über den Dakarweg, wird von einem grünen Platz flankiert, der das Hebebrandquartier mit der Baustruktur der City Nord verknüpft. Diese Verknüpfung erfährt eine zusätzliche Betonung durch ein Sondergebäude, ein soziales Zentrum für das gesamte Quartier. Die Kindertagesstätten
befinden sich als Sonderbauformen im Grünen und werden als Objekte im Raum geplant, um Störfaktoren im Wohnungsbau zu vermeiden. Das südliche Quartier beherbergt aufgrund seiner geringeren Größe keine öffentlichen Einrichtungen. Eine zentrale Aue markiert den Beginn des Verbindungsweges durch die Gartenkolonie. Am Rande der Kleingärten wird die Bauwagensiedlung integriert.
Das Quartier wird als autoarmer Bereich geplant und bietet PKW-Abstellflächen in Sammelgaragen. Diese werden zum Teil unter den Blockinnenhöfen untergebracht. Besucherparkten wird ebenerdig entlang der Straßen ermöglicht. Die Landschaftsplanung für das zukünftige Hebebrandquartier gliedert sich in zwei Teilbereiche. Zum einen in einen Grünzug, der die bestehende Velo-Route von Nord nach Süd aufnimmt und das Hebebrandquartier mit der City Nord verknüpft. Dieser Bereich wird durch eine landschaftliche Modellierung und Pflanzung geprägt. Im Verlauf der Grünachse werden auch Regenrückhaltebereiche landschaftlich integriert. Im Bereich der Brückenunterführungen erfährt die Wegeführung eine Aufweitung des Geländes um zukünftige Tunnelsituationen zu vermeiden.
Der Innenbereich des Hebebrandquartiers wird durch ein starkes Baumraster strukturiert. Für die Pflanzflächen wird eine niedrige Bepflanzung vorgeschlagen, um die soziale Kontrolle der Flächen zu jeder Tageszeit zu gewährleisten. Platzflächen schaffen Aufenthaltsräume für die Bewohner und bieten Freiraum für Kinder. Die einzelnen Teilflächen sind multifunktional nutzbar um das soziale Miteinander im Quartier stärken.